Verlaufsformen des Lupus

Nicht nur die Symptome des SLE (Systemischer Lupus erythematodes) sind sehr variabel, auch der Krankheitsverlauf kann individuell sehr verschieden sein. Der SLE zeigt meist Verlaufsformen mit wiederkehrenden Krankheitsschüben (Zunahme der Krankheitsaktivität). Ruhigere Phasen mit geringer Krankheitsaktivität, in denen der Lupus gut kontrolliert sein kann, wechseln sich mit Phasen ab, in denen die Intensität verschiedener Symptome deutlich zunimmt. Diese Schübe machen meist eine Anpassung der Therapie erforderlich. Nur in seltenen Fällen kann die Krankheit dauerhaft beruhigt werden und eine Remission (Zustand mit nur geringen oder keinen Symptomen) erreicht werden.

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Das Kommen und Gehen des Lupus

Die drei Verlaufsformen können grob wie folgt unterschieden werden:

Lupus ist eine chronische Krankheit, die meist Patient*innen in jungen Jahren erstmals betrifft


Für viele SLE-Betroffene bleibt der Lupus präsent

Trotz verschiedener Behandlungsmöglichkeiten erreichen nur wenige Patient*innen mit SLE den Zustand einer langfristig ruhenden Erkrankung. Meist verläuft der SLE in Schüben, sodass auf Phasen mit geringer Krankheitsaktivität häufig schlagartig Phasen mit einer starken Zunahme der Symptome folgen. 60-85 % der Patient*innen haben einen schubförmig-wiederkehrenden oder dauerhaft aktiven Verlauf.

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Jede Aktivität des Lupus ist immer mit einer Entzündung verbunden, die dauerhaft zu Organschäden führen kann. Deshalb ist – unabhängig von den Verlaufsformen – das wichtigste Therapieziel, die Krankheitsaktivität zu beruhigen und den Lupus zu kontrollieren.

Krankheitsaktivität überwachen lassen

Man kann den Lupus heutzutage in den meisten Fällen gut behandeln, jedoch muss man ihn auch langfristig gut unter Kontrolle behalten. Eine dauerhaft hohe Krankheitsaktivität oder wiederkehrende Schübe können auf lange Sicht zu Organschäden führen – sie stellen das zentrale Risiko beim SLE dar. Jede Entzündung bedeutet, dass Zellen geschädigt und zerstört werden. Der in Krankheitsschüben notwendige Einsatz von Medikamenten kann dazu weiter beitragen. Wenn viele Zellen in einem Organ ausfallen, verliert es allmählich seine Funktion – und diese Funktion kann nicht wiederhergestellt werden. Besonders gefährlich ist das in den Nieren.

Es gibt nur einen Weg, das zu verhindern: Die Krankheit so früh wie möglich mit ärztlicher Hilfe gezielt therapieren, kontrollieren und langfristig beruhigen.

Die Erkrankung begleitet Patient*innen häufig über Jahrzehnte hinweg. Regelmäßige Kontakte und Vertrauen zu den behandelnden Ärzt*innen sind daher notwendig und enorm wichtig. Nur so kann frühzeitig reagiert und die langfristige Beruhigung des Lupus gewährleistet werden.

Langfristige Beruhigung oberstes Ziel
Suche nicht nur ärztlichen Rat, wenn der Lupus aktiv ist oder Symptome auftreten. Sieh deine Ärzt*in auch dann regelmäßig, wenn die Krankheitsaktivität deines Lupus als stabil bezeichnet werden kann.

Du willst mehr über das Management des systemischen Lupus erfahren?
Weiterführende Informationen zum SLE-Management findest du hier!

NP-DE-LPU-WCNT-210008, Nov22

Die LupusCheck-Expert*innen

Das LupusCheck Expertenteam

Dr. med. Johanna Mucke
Oberärztin,
Universitätsklinikum Düsseldorf

Das LupusCheck Expertenteam

PD Dr. med. Johannes Knitza
Oberarzt,
Universitätsklinikum Gießen & Marburg

Das LupusCheck Expertenteam

Dr. Carolin Tillmann
Institut für Erziehungswissenschaft
Arbeitsbereich Sozial- und
Rehabilitationspädagogik,
Philipps-Universität Marburg

Das LupusCheck Expertenteam

PD Dr. med. Martin Krusche
Oberarzt,
Universitätsklinikum 
Hamburg-Eppendorf
 

Das LupusCheck Expertenteam

Prof. Dr. med. Julia Weinmann-Menke
Leiterin des Schwerpunkts Nephrologie
und Nierentransplantation,
Johannes Gutenberg-Universität Mainz